Die Züchtung ist die vom Menschen kontrollierte Vermehrung von Pflanzen oder Tieren mit dem Ziel, Pflanzensorten oder Tierrassen mit bestimmten erwünschten oder neuen, vererbbaren Eigenschaften oder Merkmalen zu erhalten. Allgemeine Zuchtziele bei Neuzüchtungen von Kulturpflanzen sind eine hohe Ertragsleistung, ein schnelles Wachstum, Resistenzen gegenüber Krankheiten und Schädlingen sowie große und schöne Blüten bei Zierpflanzen.
Durch die Züchtung entstehen neue Sorten. Die Pflanzen einer neuen Sorte können reinerbig für die betreffenden Merkmale sein. Reinerbige Pflanzen sind samenbeständig, d. h. die erwünschten Eigenschaften werden sicher auch durch generative Vermehrung an die nachfolgenden Generationen weitervererbt.
Es gibt verschiedene Verfahren der Pflanzenzüchtung. Bei der Selektion werden Pflanzen mit den gewünschten Eigenschaften über mehrere Pflanzengenerationen hinweg ausgewählt und vermehrt. Bei der Kombinationszüchtung werden Pflanzen mit unterschiedlichem Erbgut gekreuzt, um verschiedene Merkmale in einer neuen Sorte zu vereinen. Bei gentechnischen Verfahren wird durch gezielte künstliche Eingriffe das Erbgut von Pflanzen verändert, um unerwünschte Merkmale auszuschalten und Pflanzen mit erwünschten Eigenschaften auszustatten.
Die Züchtung einer neuen Sorte ist sehr aufwändig. Deshalb wird das Recht der Züchter:innen an der Vermarktung ihrer Sorte durch den Sortenschutz gesetzlich geschützt. Die Züchtung wird meistens in Betrieben durchgeführt, die sich auf die Züchtung und die Erzeugung von Saat- und Pflanzgut spezialisiert haben.
(Quelle: https://www.sign-lang.uni-hamburg.de/galex/konzepte/l644.html)