
Produktionsprozess Rosen veredelt
ab 2. Anbaujahr der Rose
Video: Produktionsprozess ab dem 2. Anbaujahr der Rose
Abschneiden des Wildlings (Februar/März)
Wurden die Rosen im Herbst angehäufelt, müssen diese erneut mit einem Striegel an der Hackmaschine abgehäufelt werden. Im Februar oder März wird der Wildling am Wurzelhals oberhalb der Veredelung abgeschnitten.
Die abgeschnittenen Äste und die eventuell erfrorene Phacelia werden zusammengegabelt. Das Astmaterial wird anschließend gehäckselt.
Wachstum und stutzen der veredelten Rose (ab April)
Im April treibt die Veredlung aus. Da aus dem einen Auge zunächst nur ein Trieb wächst, wird dieser ab Mai gestutzt, was man Pinzieren nennt. Das Pinzieren erfolgt meistens mit einer akkubetriebenen Heckenschere. Die Astpartie des Wildlings wird nun möglichst tief abgeschnitten, sodass die veredelte Rose zwar weiterwachsen, jedoch der Wildtrieb die Edelrose nicht überwachsen kann. Das Ergebnis ist, dass die pinzierten Rosen buschig mit vielen Trieben austreiben. So können ab Mai die Rosen 2- bis 3-mal pinziert werden, was die Verzweigung fördert. Nach der 1. Blüte kann ein Rückschnitt der Rose erfolgen. Diese Triebe können wiederum für neue Veredelungen als Reiser genutzt werden.
Weiterkultur (Frühjahr und Sommer)
Gießen
Die Kultur wird regelmäßig mit Stadt-, Regen-, und/oder Brunnenwasser gegossen. Hierbei können unterschiedliche Gießteckniken verwendet werden wie ein Gießwagen, Brausen oder Tropfschläuche.
Düngen
Je nach Nmin-Ergebnissen der Bodenproben wird die Kultur zwischen Frühjahr und Frühsommer nachgedüngt.
Pflanzenschutz und Pflanzenstärkung
Regelmäßiger Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln mit entsprechender Gieß- oder Spritztechnik kann die Pflanzen vorbeugend gesund halten. Zudem können Nützlingen durch Blühstreifen gefördert werden. Daneben ist auch ein direkter Pflanzenschutz mit bio-konformen Pflanzenschutzmitteln vor allem gegen Pilzkrankheiten wie Falscher und Echter Mehltau sowie gegen Schädlinge (z. B. Läuse) möglich. Bei robusten Rosensorten und einem Anbauabstand von 8 bis 10 Jahren sind bei manchen Betrieben keine Pflanzenschutzmaßnahmen nötig, da der Krankheitsdruck sehr gering ist.
Vor allem bei der Weiterkultur im Container im Gewächshaus ist Pflanzenschutz und Nützlingseinsatz vor alllem gegen Spinnmilben und Läuse notwendig.
Beikrautregulierung
Eine direkte Beikrautregulierung findet meistens mechanisch z. B. mit einer Fingerhacke statt. Zusätzlich muss auch händische Beikrautregulierung mit verschiedenen Jätehilfen wie Handjäter oder Radhacke durchgeführt werden.
Rechtsgrundlage der EU-Bio-Verordnung
Roden (Herbst, Oktober)
Eine Spezialmaschine mit rotierenden Lederriemen entfernt die Blätter vor dem Roden, damit diese später im Lager nicht faulen. Mit einem speziellen Hebepflug werden die Rosen unterschnitten und die Wurzeln etwa 30 cm unter der Erdoberfläche abgeschnitten. Darauffolgend müssen die Pflanzen von Hand herausgezogen und abgeschüttelt werden, wobei sich bei gutem Wetter wenig Erde an den Wurzeln befindet. Auch sind mittlerweile Spezialmaschinen wie Klemmbandroder im Einsatz, die neben dem Ausflügen die Pflanzen herausziehen und abschütteln. Gebündelt wird dann auf der Maschine.
Die Pflanzen werden im Anschluss ordentlich gelegt und in eine Halle transportiert.
Weitere Aufbereitung und Lagerung (nach Ernte - bis April)
Die wurzelnackten Rosen werden in einer Halle nach Qualität sortiert, gebündelt und etikettiert. Besonders empfindliche Rosen werden erst hierbei entblättert. Zudem werden sorgfältig gebrochene oder schwache Triebe entfernt und die Rosen zusammengebunden. Beim Binden mit Baumwollschnur kann auch eine Maschine helfen. Außerdem werden die wurzelnackten Rosen von oben und deren Wurzeln mit einem Schneidbock gestutzt und eingekürzt.
Die wurzelnackten, veredelten Rosen werden von Oktober bis April im feuchten Kühlhaus eingelagert oder direkt an die Kund:innen als wurzelnackte Ware verschickt.
Topfen und Weiterkultur (ab Herbst - bis zu 4 Jahre)
Ein Teil der Pflanzen wird nach dem Schnitt in spezielle, für Rosen geeignete Substratmischungen getopft und in Töpfen, meist 3- oder 5-Liter-Containern, auf entsprechenden Kulturflächen weiterkultiviert (d. h. Pflanzenschutz, Gießen, Düngen usw.) und dann im Sommer verkauft. Einige Rosen werden bis zu 4 Jahre lang im Topf weiter kultiviert (siehe » Produktion Sträucher/Bäume im Container) und auch hierbei nochmal in einen größeren Container umgetopft.