Vermehrungsprozess Rosen veredelt

Kultur des 1-jährigen Wildrosensämlings als Veredelungsunterlage

Das Video zur generativen Vermehrung von Gehölzen (Bäume und Sträucher) ist dort in der Prozessbeschreibung zu finden. 

Die Samen werden zur Vollreife der Hagebutten im September und Oktober geerntet. Die Hagebutten werden zerstoßen und gerottet. Durch das Abschwemmen wird das Saatgut vom Fruchtfleisch getrennt. Rosensamen werden stratifiziert, d. h. die Keimruhe der Rosensamen wird v. a. durch Frost gebrochen. Dazu werden die Samen im Freien in Sand in Kisten aus Kunststoff oder gemauerten Behältern eingemischt. Ein Käfig aus Maschendraht schützt vor Maus- und Vogelfraß. Die Samenhülle wird durch Feuchtigkeit, Sauerstoff, Bakterientätigkeit, Wärme und Frosteinwirkung für Wasser durchlässig gemacht.

Rechtsgrundlage der EU-Bio-Verordnung
Bodenverbesserung

Zur Bodenverbesserung wird häufig Kompost eingearbeitet. Zusätzlich sollte die Bodengüte (d. h. die Struktur, Durchwurzelung und Belebung) durch eine Spatenprobe analysiert werden. Ziel der Bodenverbesserung ist eine lebendverbaute Krümelstruktur mit einem vielfältigen Bodenleben. Dies wird erreicht, erhalten oder gefördert durch eine durchgehende Begrünung und die aktive Durchwurzelung des Bodens in Interaktion mit einem diversen Bodenleben. Letzteres setzt sich aus Bakterien, Pilzen, Einzellern, Vielzellern, Arthropoden, Nematoden, Regenwürmern sowie hohen bodenwühlenden Tieren zusammen. 

Grundbodenbearbeitung

Der Boden wird bei vielen Betrieben zunächst mit dem Pflug oder der Spatenmaschine (v. a. in Baumschulen) bearbeitet. Weitere Bearbeitungsgänge finden dann u. a. mit Grubber, Kreiselegge und Fräse statt. 

Gründüngung

Eine Gründüngung wird i. d. R. im Herbst, insbesondere zur Bodenpflege während der Winterbrache, ausgesät. Hierzu eignen sich Kleegras- oder andere Gründungungsmischungen, um Nährstoffe zu fixieren und Humus im Boden anzureichern.

Startdüngung im Frühjahr

Vor der Pflanzung können Mist (v. a. Pferde- und Rindermist) oder andere organische Düngemittel ausgebracht werden. Vorhandene Gründungungen werden in den Boden eingearbeitet. Vor der Aussaat im Frühjahr kann die Fläche nach Bedarf z. B. mit Hornspänen, Hornmehl oder Schafwolle organisch gedüngt werden.

Pflanzbeetvorbereitung

Beikraut lässt sich vorbeugend z. B. durch ein falsches Saatbeet regulieren. Damit kann der Samenvorrat 1-jähriger Samenbeikräuter schon vor der Aussaat im Oberboden erheblich reduziert werden. 2 bis 4 Wochen vor dem geplanten Saat- oder Pflanztermin sollte ein gleichmäßiges Saatbeet hergerichtet werden. Die Bodentemperatur sollten über 10 °C liegen und die Krume feucht und feinkrümelig sein, damit die Keimung angeregt wird. Nach etwa 8 bis 10 Tagen - wenn sich die Beikräuter im 2- bis 4-Blatt-Stadium befinden - sollten diese durch einen Striegel oder eine Egge in einer Tiefe von 3 bis 5 cm entwurzelt werden. Je nach Beikrautdruck lässt sich dieses Vorgehen auch wiederholen.

Rechtsgrundlage der EU-Bio-Verordnung

Das Saatgut wird ab März entweder mit entsprechenden Sähilfen oder bei kleinen Flächen händisch direkt in Reihen ausgesät und angegossen. Die Samen werden etwa 1,5 cm tief abgelegt und oftmals mit Sand oder Sägespänen abgedeckt.

Rechtsgrundlage der EU-Bio-Verordnung
Auflaufen

Je nach Temperatur keimen die Samen 2 Monate nach der Aussaat. Eventuell müssen die Keimlinge vor Spätfrost und Sonne durch Schattiertunnel geschützt werden.

Weiterkultur

Bewässerung/Gießen, flüssige Nachdüngung, direkter und indirekter Pflanzenschutz siehe Produktion.

Die Pflanzen werden im Herbst ab der 1. Oktoberwoche mit einer speziellen Rosenerntemaschine gerodet. Hierbei werden Sämlinge mit einem Messer unterschnitten und die Wurzeln etwa 30 cm unter der Erdoberfläche abgeschnitten. Im Anschluss werden die wurzelnackten Rosenunterlagen entweder im feuchten Kühlhaus eingelagert oder direkt an die Betriebe als Unterlage verschickt.

Vermehrung Rose (Unterlagen und Reiser)