
Vermehrungsprozess von Schnittblumen
Blumenzwiebeln (am Beispiel der Tulpe)
Boden-, Saatbeet- und Pflanzbeetvorbereitung (vor der Produktion)
Die Grundbodenbearbeitung findet mit Feingrubber, Rüttel- und Kreiselegge, Bodenfräse oder Spatenmaschine statt. Vor der Pflanzung erfolgt auch die Grunddüngung des Bodens mit Mist, v. a. von Pferden und Rindern, oder Kompost. Alternativ kann auch eine Kleegraseinsaat als Vorfrucht eingesetzt werden.
Rechtsgrundlage der EU-Bio-Verordnung
Pflanzen (im Herbst)
Im Herbst werden die biologisch produzierten Tochterzwiebeln mithilfe von Pflanzmaschinen oder per Hand in Reihen ins Freiland gepflanzt.
Im Bio-Anbau wird auf die gleiche Fläche nur ein Drittel der Tulpenzwiebeln gesteckt. So haben die Tulpenpflanzen mehr Licht und Luft zum Wachsen und sind weniger anfällig für Krankheiten.
Rechtsgrundlage der EU-Bio-Verordnung
Beikrautregulierung (vor und während der Produktion)
Direkte Beikrautregulierung
Eine direkte Beikrautregulierung findet mechanisch (v. a. Motor- oder Radhacke) oder manuell mit verschiedenen Jätehilfen (Handjäter, Radhacken usw.) statt.
Rechtsgrundlage der EU-Bio-Verordnung
Düngung und Pflanzenschutz (kontinuierlich)
Die Flächen werden rein organisch gedüngt, z. B. mit Kompost und Leguminosen als Vorfrucht. Zudem sind die Anbauflächen der Bio-Tulpen in einer Fruchtfolge integriert (u. a. mit Getreide, Kleegras, Kartoffeln und Gemüse).
Bedeutender als der direkte biologische Pflanzenschutz sind vorbeugende Maßnahmen wie geringere Bestandesdichten auf der Anbaufläche.
Rechtsgrundlage der EU-Bio-Verordnung
Pflegemaßnahmen (kontinuierlich)
Während der Kulturzeit werden nicht erwünschte Tulpenpflanzen (kranke, verformte usw.) ausselektiert und die Tulpen geköpft, damit die Energie in die Zwiebelbildung geht und nicht in die Blüte. Die unerwünschten Tulpenpflanzen werden von Hand herausgezogen und vom Feld genommen. Das Köpfen der Blüten ist notwendig, weil die Blumenzwiebeln im aufgeblühten Zustand sehr anfällig für Botrytis sind. Um die Ansteckungsgefahr zwischen den Tulpen zu vermindern, werden die Blütenblätter nach dem Köpfen aufgesammelt und vom Feld genommen.
Rechtsgrundlage der EU-Bio-Verordnung
Ernte Sortierung und Lagerung (ab Sommer)
2 Monate nach dem Köpfen der Tulpen werden die Zwiebeln im Sommer gerodet.
Daraufhin werden die Zwiebeln nach Größe sortiert, wobei stark verwundete Tulpenzwiebeln aussortiert werden. Bei der anschließenden Lagerung werden höhere Temperaturen vermieden, da diese zur Vermehrung von schädlichen Milben führen können. Ultra Low Oxygen (ULO) wird zudem im Lager gegen Milbenbefall angewendet.